Rechtsprechung
   VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2021,51994
VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163 (https://dejure.org/2021,51994)
VG Würzburg, Entscheidung vom 28.10.2021 - W 7 K 21.30163 (https://dejure.org/2021,51994)
VG Würzburg, Entscheidung vom 28. Oktober 2021 - W 7 K 21.30163 (https://dejure.org/2021,51994)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2021,51994) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (3)

  • openjur.de
  • BAYERN | RECHT

    AsylG § 3e; AsylG § 4 Abs. 1 S. 2 Nr. 2; AsylG § 28 Abs. 1a; AsylG § 28 Abs. 2
    Herkunftsland Aserbaidschan, Folgeantrag, herausgehobene exilpolitische Betätigung, Steigerung nach unanfechtbarem Abschluss des Erstverfahrens, Regelvermutung nicht widerlegt, inhaltliche Kontinuität

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (13)

  • BVerwG, 18.12.2008 - 10 C 27.07

    Ausnahme; Ausnahmefall; Flüchtlingseigenschaft; Folgeantrag; Folgeverfahren;

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Es verlagert damit die Beweis- bzw. Substantiierungslast auf den Ausländer (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 14; Heusch in Kluth/Heusch, Ausländerrecht, Stand 1.7.2021, Rn. 31 zu § 28 AsylG).

    Des Weiteren füllt der Gesetzgeber mit § 28 Abs. 2 AsylG in unionsrechtskonformer Weise die Öffnungsklausel des Art. 5 Abs. 3 RL 2011/95/EU aus (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 15; Heusch in Kluth/Heusch a.a.O., Rn. 31 zu § 28 AsylG; Bergmann in Bergmann/Dienelt a.a.O., Rn. 3 zu § 28 AsylG).

    Denn zum einen erscheint es in Anbetracht der Entstehungsgeschichte und der Regelungsintention der Genfer Flüchtlingskonvention schon zweifelhaft, ob die Definition des Flüchtlings in Art. 11 A GFK solche selbstgeschaffenen subjektiven Nachfluchtgründe überhaupt erfasst (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 18).

    Zum anderen verstößt die Ablehnung eines Antrags auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft aufgrund der Regelvermutung nach § 28 Abs. 2 AsylG nicht gegen das völkerrechtliche Refoulementverbot (Art. 33 GFK), da weder die Feststellung nationalen Abschiebungsschutzes gemäß § 60 Abs. 5 oder 7 AufenthG noch die Zuerkennung des subsidiären Schutzes - welcher ursprünglich in dem Abschiebungsverbot gemäß § 60 Abs. 2, 3 und 7 Satz 2 AufenthG a.F. enthalten war und der nunmehr in § 4 AsylG geregelt ist - ausgeschlossen ist (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 19 m.w.N.; zustimmend Heusch in Kluth/Heusch a.a.O., Rn. 35 zu § 28 AsylG; a.A. Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 23 zu § 28 AsylG, vgl. aber auch dort Rn. 24).

    Wird der Asylbewerber jedoch nach einem erfolglosen Asylverfahren erstmals exilpolitisch aktiv oder intensiviert er seine bisherigen Aktivitäten, muss er dafür gute Gründe anführen, um den Verdacht auszuräumen, dies geschehe in erster Linie mit dem Zweck, die Voraussetzungen für eine Flüchtlingsanerkennung zu schaffen (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 5; Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 9 zu § 28 AsylG).

    Das Gericht hat bei dieser Prüfung die Persönlichkeit des Ausländers, seine Motive für seine erstmalig aufgenommenen oder intensivierten Aktivitäten vor dem Hintergrund seines bisherigen Vorbringens und seines Vorfluchtschicksals einer Gesamtwürdigung zu unterziehen (st.Rspr., z.B. BVerwG, B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 6; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 9 zu § 28 AsylG).

    Eine solche Steigerung des exilpolitischen Engagements nach der zeitlichen Zäsur des unanfechtbaren Abschlusses des Asylerstverfahrens ist nach dem Sinn und Zweck des § 28 Abs. 2 AsylG wie das erstmalige Schaffen von Nachfluchtgründen zu bewerten (vgl. BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 5).

  • BVerwG, 24.09.2009 - 10 C 25.08

    Asyl; Flüchtlingseigenschaft; Asylantrag; Folgeantrag; Erstverfahren;

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Wird der Asylbewerber jedoch nach einem erfolglosen Asylverfahren erstmals exilpolitisch aktiv oder intensiviert er seine bisherigen Aktivitäten, muss er dafür gute Gründe anführen, um den Verdacht auszuräumen, dies geschehe in erster Linie mit dem Zweck, die Voraussetzungen für eine Flüchtlingsanerkennung zu schaffen (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 5; Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 9 zu § 28 AsylG).

    Das Gericht hat bei dieser Prüfung die Persönlichkeit des Ausländers, seine Motive für seine erstmalig aufgenommenen oder intensivierten Aktivitäten vor dem Hintergrund seines bisherigen Vorbringens und seines Vorfluchtschicksals einer Gesamtwürdigung zu unterziehen (st.Rspr., z.B. BVerwG, B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 6; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 9 zu § 28 AsylG).

    Eine solche Steigerung des exilpolitischen Engagements nach der zeitlichen Zäsur des unanfechtbaren Abschlusses des Asylerstverfahrens ist nach dem Sinn und Zweck des § 28 Abs. 2 AsylG wie das erstmalige Schaffen von Nachfluchtgründen zu bewerten (vgl. BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 5).

  • BVerwG, 31.01.2014 - 10 B 5.14

    Berücksichtigung von Nachfluchtgründen im Asylfolgeverfahren; Widerlegung der

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Wird der Asylbewerber jedoch nach einem erfolglosen Asylverfahren erstmals exilpolitisch aktiv oder intensiviert er seine bisherigen Aktivitäten, muss er dafür gute Gründe anführen, um den Verdacht auszuräumen, dies geschehe in erster Linie mit dem Zweck, die Voraussetzungen für eine Flüchtlingsanerkennung zu schaffen (BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 5; Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 9 zu § 28 AsylG).

    Das Gericht hat bei dieser Prüfung die Persönlichkeit des Ausländers, seine Motive für seine erstmalig aufgenommenen oder intensivierten Aktivitäten vor dem Hintergrund seines bisherigen Vorbringens und seines Vorfluchtschicksals einer Gesamtwürdigung zu unterziehen (st.Rspr., z.B. BVerwG, B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 6; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; Bergmann in Bergmann/Dienelt, Ausländerrecht, 13. Aufl. 2020, Rn. 9 zu § 28 AsylG).

    Eine solche Steigerung des exilpolitischen Engagements nach der zeitlichen Zäsur des unanfechtbaren Abschlusses des Asylerstverfahrens ist nach dem Sinn und Zweck des § 28 Abs. 2 AsylG wie das erstmalige Schaffen von Nachfluchtgründen zu bewerten (vgl. BVerwG, U.v. 18.12.2008 - 10 C 27.07 - juris Rn. 16; U.v. 24.9.2009 - 10 C 25.08 - juris Rn. 26; B.v. 31.1.2014 - 10 B 5.14 - juris Rn. 5).

  • VG Regensburg, 25.03.2021 - RO 15 K 19.31058

    Aserbaidschan: Klage abgewiesen. Kein Anspruch auf die Zuerkennung der

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Zwar ist davon auszugehen, dass der aserbaidschanische Staat exilpolitische Betätigungen seiner Staatsangehörigen beobachtet (Auswärtiges Amt - AA, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Aserbaidschan, Stand November 2020, S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 - Az.: 508-516.80/54905; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 - Az.: 508-516.80/50678; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 - Az.: 508-9-516.80/52811; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 118.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Hierbei wird jedoch zwischen Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und bloßen Unterstützern unterschieden (AA, Lagebericht a.a.O., S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 a.a.O.; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 a.a.O.; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 a.a.O.; VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 18.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Maßgeblich ist daher, ob nach den konkreten Umständen des Einzelfalles eine herausgehobene Tätigkeit für die exilpolitische aserbaidschanische Opposition angenommen werden kann (VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

  • VG Bayreuth, 10.09.2019 - B 9 K 17.33018

    Exilpolitische Tätigkeit

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Zwar ist davon auszugehen, dass der aserbaidschanische Staat exilpolitische Betätigungen seiner Staatsangehörigen beobachtet (Auswärtiges Amt - AA, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Aserbaidschan, Stand November 2020, S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 - Az.: 508-516.80/54905; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 - Az.: 508-516.80/50678; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 - Az.: 508-9-516.80/52811; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 118.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Hierbei wird jedoch zwischen Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und bloßen Unterstützern unterschieden (AA, Lagebericht a.a.O., S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 a.a.O.; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 a.a.O.; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 a.a.O.; VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 18.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Maßgeblich ist daher, ob nach den konkreten Umständen des Einzelfalles eine herausgehobene Tätigkeit für die exilpolitische aserbaidschanische Opposition angenommen werden kann (VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

  • VG Bayreuth, 10.12.2020 - B 9 K 20.30034

    Aserbaidschan: keine drohende Verfolgung wegen exilpolitischer Betätigung

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Zwar ist davon auszugehen, dass der aserbaidschanische Staat exilpolitische Betätigungen seiner Staatsangehörigen beobachtet (Auswärtiges Amt - AA, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Aserbaidschan, Stand November 2020, S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 - Az.: 508-516.80/54905; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 - Az.: 508-516.80/50678; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 - Az.: 508-9-516.80/52811; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 118.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Hierbei wird jedoch zwischen Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und bloßen Unterstützern unterschieden (AA, Lagebericht a.a.O., S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 a.a.O.; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 a.a.O.; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 a.a.O.; VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 18.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Maßgeblich ist daher, ob nach den konkreten Umständen des Einzelfalles eine herausgehobene Tätigkeit für die exilpolitische aserbaidschanische Opposition angenommen werden kann (VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zu Art. 3 EMRK ist eine unmenschliche Behandlung die absichtliche, d.h. vorsätzliche Zufügung schwerer körperlicher oder seelischer Leiden (EGMR, U.v. 21.1.2011 - M. S. S., Nr. 30696/09 - NVwZ 2011, 413, Rn. 220 m.w.N.; Jarass, Charta der Grundrechte, Art. 4 Rn. 9; Hailbronner, Ausländerrecht, § 4 AsylVfG Rn. 22 ff.), die im Hinblick auf Intensität und Dauer eine hinreichende Schwere aufweisen (EGMR, U.v. 11.7.2006 - Jalloh, Nr. 54810/00, NJW 2006, 3117, 3119 Rn. 67; Jarass, a.a.O.; Hailbronner, a.a.O.).

    Die Beurteilung dieses Mindestmaßes ist relativ und hängt von allen Umständen des Einzelfalls ab, wie die Dauer der Behandlung und ihre physischen und psychischen Wirkungen und manchmal das Geschlecht, das Alter und der Gesundheitszustand des Opfers (EGMR, U.v. 21.1.2011 - M. S. S., Nr. 30696/09 - NVwZ 2011, 413, Rn. 220 ff. m.w.N.).

  • VG Gelsenkirchen, 07.06.2021 - 6a K 3773/19

    Asyl Aserbaidschan Exilpolitik Nachfluchtgründe

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Hierbei wird jedoch zwischen Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und bloßen Unterstützern unterschieden (AA, Lagebericht a.a.O., S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 a.a.O.; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 a.a.O.; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 a.a.O.; VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 18.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Maßgeblich ist daher, ob nach den konkreten Umständen des Einzelfalles eine herausgehobene Tätigkeit für die exilpolitische aserbaidschanische Opposition angenommen werden kann (VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

  • VG Regensburg, 17.03.2021 - RN 15 K 18.30641

    Aserbaidschan: keine Flüchtlingseigenschaft wegen exilpolitischer Tätigkeit

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    Hierbei wird jedoch zwischen Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und bloßen Unterstützern unterschieden (AA, Lagebericht a.a.O., S. 16; Auskunft an das Bundesamt v. 12.2.2021 a.a.O.; Auskunft an das VG Arnsberg v. 12.3.2020 a.a.O.; Auskunft an das VG Bayreuth v. 14.1.2020 a.a.O.; VG Gelsenkirchen, U.v. 7.6.2021 - 6a K 3773/19.A - juris Rn. 43 ff.; VG Regensburg, U.v. 25.3.2021 - RO 15 K 19.31058 - juris; U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 18.30641 - juris; VG Bayreuth, U.v. 10.12.2020 - B 9 K 20.30034 - juris; U.v. 10.9.2019 - B 9 K 17.33018 - juris Rn. 47).

    Hingegen lässt sich den Erkenntnismitteln nicht entnehmen, dass allein die Betätigung für eine oppositionelle Partei im Ausland im Falle der Rückkehr nach Aserbaidschan zu Repressalien führt (vgl. zu dieser Einschätzung auch z.B. VG Regensburg, U.v. 17.3.2021 - RN 15 K 18.30641 - juris).

  • VG Lüneburg, 19.07.2021 - 2 A 539/17

    Aserbaidschan: Flüchtlingseigenschaft wegen oppositioneller Betätigung

    Auszug aus VG Würzburg, 28.10.2021 - W 7 K 21.30163
    c) Eine inländische Fluchtalternative gemäß § 3e i.V.m. § 4 Abs. 3 Satz 1 AsylG steht der Klägerin nicht zur Verfügung, da die Bedrohung nach den genannten Erkenntnismitteln landesweit besteht (vgl. VG Lüneburg, U.v. 19.7.2021 - 2 A 539/17 - juris).
  • EGMR, 11.07.2006 - 54810/00

    Einsatz von Brechmitteln; Selbstbelastungsfreiheit (Schutzbereich; faires

  • EGMR, 13.02.2020 - 63571/16

    IBRAHIMOV AND MAMMADOV v. AZERBAIJAN

  • VG Schleswig, 28.04.2021 - 4 A 10/18

    Aserbaidschan: Keine Verfolgung von Verwandten von ehemaligen

  • VG Kassel, 23.03.2022 - 1 K 2266/18

    Aserbaidschan: Flüchtlingseigenschaft bei drohender politischer Verfolgung wegen

    über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Republik Aserbaidschan (Stand: Juni 2021) vom 7. Februar 2022, S. 15; Auskunft des Auswärtiges Amtes an das VG Bayreuth vom 14. Januar 2020 - Az.: 508 516.80/52811; VG Würzburg, Urteil vom 28. Oktober 2021 - W 7 K 21.30163 -, juris Rn. 24; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 7. Juni 2021 - 6a K 3773/19.A -, juris Rn. 43 ff. m. w. N.; VG Bayreuth, Urteil vom 10. Dezember 2020 - B 9 K 20.30034 -, juris).

    Herkunftslandes stehen und deshalb im Falle ihrer Rückkehr mit Repressalien, z. B. willkürlichen Verhaftungen und Verurteilungen, zu rechnen haben (vgl. in ähnlich gelagerten Fällen: VG Würzburg, Urteil vom 28. Oktober 2021 - W 7 K 21.30163 -, juris Rn. 25 f.; VG Berlin, Urteil vom 30. August 2021 - 35 K 188.19 A - juris Rn. 24 ff.; VG Köln, Urteil vom 28. Juli 2021 - 26 K 14970/17.A -, juris; VG Lüneburg, Urteil vom 19. Juli 2021 - 2 A 539/17 -, juris).

    Eine inländische Fluchtalternative gemäß § 3e AsylG steht den Klägern nicht zur Verfügung, da die Bedrohung nach den genannten Erkenntnismitteln landesweit besteht (vgl. VG Würzburg, Urteil vom 28. Oktober 2021 - W 7 K 21.30163 -, juris Rn. 27; VG Lüneburg, Urteil vom 19. Juli 2021 - 2 A 539/17 - juris).

  • VG Köln, 11.01.2023 - 22 K 298/19
    VG Berlin, Urteil vom 30. August 2021 - 35 K 188/19.A -, juris, Rn. 30; VG Würzburg, Urteil vom 28. Oktober 2021 - W 7 K 21.30163 -, juris, Rn. 27.
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht